Gerade noch strahlend blauer Himmel - und nun das: Dicke Wolken ziehen auf und ein
Sturm braut sich zusammen. Gleich gießt es auf Kübeln, so viel ist sicher. Der gemeine Strandbesucher oder Spaziergänger wird jetzt so schnell wie möglich das Weite suchen.
Stephan Giesers aber bleibt, um das „Schietwetter" in Bildern festzuhalten. Mehr noch: Wenn Wetterberichte dicken Nebel, Schnee, Orkan oder Gewitter verkünden, packt der Wilhelmshavener Fotograf erst recht seinen
Kamerarucksack und stellt die Gummistiefel bereit. Zu jeder Tages- und Nachtzeit geht es vor die Tür. Bei Wind und Wetter. Belohnt wird der 44-Jährige auf seiner Jagd nach Wetterkapriolen mit Fotos von farbenfrohen Regenbögen, imposanten Blitzen, mystisch anmutenden Landschaften im Nebel, hohen Wellen und beeindruckenden Naturgewalten an der Küste.
Eine Auswahl dieser Natur- und Landschaftsfotografien zeigt Stephan Giesers in seiner neuen Ausstellung im Foyer des Bürgerhauses Schortens, Weserstraße 1. Die großformatigen Bilder sind vom 5. bis zum 31. Oktober 2020 während der regulären Öffnungszeiten zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung am 5. Oktober um 18 Uhr.
„Wilhelmshaven und Friesland bei Wind und Wetter“ – das ist der rote Faden. Und weil das norddeutsche Wetter oftmals doch besser als sein Ruf ist, darf auf dem einen oder anderen Foto mit Meer und Strandkörben ruhig die Sonne scheinen.
Für Giesers, hauptberuflich Redakteur bei der „Wilhelmshavener Zeitung“, ist es die zweite Ausstellung in Schortens. Im Jahr 2016 stellte er erstmals mit einem befreundeten Fotografen Fotos im Bürgerhaus aus. Ausstellungen in Wilhelmshaven und Jever folgten. Viele werden seine Bilder zudem aus dem Internet kennen. Auf seiner eigenen Website sowie bei Facebook und Instagram zeigt der Wilhelmshavener als „Bildwerfer“ seit vielen Jahren die Ausbeute zahlreicher Fotostreifzüge durch Wilhelmshaven, Friesland und die Region.
Eiskalte Finger, Wasser in den Gummistiefeln und nass bis auf die Haut. Der Preis für gute Wetterfotos ist zuweilen hoch und nicht nur für mich eine Herausforderung, sondern auch für die Ausrüstung. Salzwasser? Das verzeiht die Kamera nicht so schnell. Und trotzdem: Es ist immer wieder faszinierend, Wetter und Naturgewalten mit der Kamera festzuhalten.